Rezension | Das Waisenmädchen und der Lord | Laura Gambrinus
Lord Rennison, Marquess of Marlborough, ist ein Mann, der zu seinem Wort steht. Er hat einem Kameraden auf dem Sterbebett sein Versprechen gegeben, sich um dessen kleine Tochter zu kümmern, sollte er heil aus dem Krieg heimkehren. Also lässt er alles für das Mädchen vorbereiten: Eine Schaukel im Park anbringen, ein Zimmer einrichten, Personal einstellen. Es wird an nichts mangeln, und er selbst wird das Geschöpf kaum zu Gesicht bekommen, dafür hat er gesorgt. Doch – anstelle eines Kindes entsteigt eine junge Frau der Kutsche. Statt der Nanny wird eine Zofe gebraucht, statt des Spielplatzes ist ein Bräutigam gefragt, denn die junge Dame soll schnellstmöglich verheiratet werden und das Haus verlassen. Doch unter all den Männern, die um die hübsche Alice werben, ist kein einziger, der den Ansprüchen des gestrengen Vormunds genügt, und der Marquess findet immer neue Gründe, die Herren hinauszukomplimentieren. Schließlich muss sich der Lord die Frage stellen, ob sich die temperamentvolle, lebensfrohe Alice in sein eigenes Herz geschlichen hat. Lassen Sie sich von Laura Gambrinus in die Zeit des Regency entführen und begleiten Sie Alice bei ihren berührenden Erlebnissen in Langton Abbey – ein Lesespaß voller Dramatik und Humor.
Die Covergestaltung fängt genau das gedankliche Bild ein, was ich mir während des Lesens gemacht habe. Dir hellen Farben geben dem Bild einen sommerlichen und frühlingshaften Touch und strahlt dadurch Wohlbefinden aus. Das Anwesen im Hintergrund schaut imposant aus und ich sah es mir gerne immer wieder an, um mich hineinzuträumen. Der Titel ist verspielt und in zwei verschiedenen Schriftarten in Szene gesetzt. Leider kann man den Autorennamen nur schwer im Gesamtbild lesen.
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Alice Bingham mochte erst nicht glauben, was ihr Mr. und Mrs. Enfield erzählten.
“Das Waisenmädchen und der Lord” von Laura Gambrinus ist nicht nur das erste Buch von der Schriftstellerin, sondern auch mein erstes Buch aus dem Genre Regency Romance. Bisher habe ich mich nur an Filmen oder Serien, die in der Epoche in der Geschichte des vereinigten Königreiches Großbritannien spielten, herangetraut. Das Gefühl, was ich beim ansehen empfunden habe, fand ich in dieser Geschichte ebenso und war davon begeistert.
Als Alice Bingham erfährt, dass ihr Vater an der Front ums Leben gekommen ist, zerbricht ihre Welt, was danach kommt, hätte sie nicht für möglich gehalten. Ihr verstorbener Vater hat sich um ihr Wohlergehen gesorgt und am Sterbebett Lord Rennison gebeten, er solle sich um seine Tochter kümmern. Der Marquess of Marlborough steht zu seinem Wort und erwartet ein kleines Mädchen, sein Mündel und lässt alles dafür von seinem Personal herrichten. Plötzlich steht eine junge attraktive Frau vor ihm. Damit hat er nicht gerechnet und seine neue Aufgabe, einen Mann für sie zu finden, gestaltet sich schwieriger als erhofft. Dabei wollte er so wenig mit dem Kind zu tun haben, wie nur eben möglich. Auf der Suche nach einem geeigneten Kandidaten muss Rennison feststellen, dass für ihn keiner in Frage kommt. Findet er den richtigen Mann für Alice und sichert ihr somit ihren Lebensweg?
Der bildhafte Schreibstil von Laura Gambrinus hat mich schnell in die Erzählung eintauchen lassen und ich genoss es in der Zeit um 1815 zu schwelgen. Die gesellschaftlichen Dinners, Bälle und Teezusammenkünfte zauberten eine schöne Atmosphäre, in der ich mich wohlgefühlt habe und mich immer wieder zu Tagträumen animierten.
Die Charaktere haben mir von Anfang an sehr gut gefallen und besonders Alice und Rennison waren mir sympathisch und ich hätte gerne noch tiefer in ihre Seele geblickt. Ihr Wesen wurden nur leicht angekratzt und trotz einigen Einblicken in ihrem Denken, waren sie mir noch etwas fremd.
Die Nebencharaktere und das Personal vom Marquess of Marlborough haben einen guten Eindruck hinterlassen. Manchmal hätte ich mir gewünscht, ein paar mehr Szenen mit diesen Persönlichkeiten zu erleben.
Emotional konnte mich die Geschichte erst gegen Ende packen, als ein kleiner Funken mein Herz zum Klopfen brachte. Dieses Gefühl habe ich vermisst und war froh, als ich es dann spüren konnte.
Der Verlauf der Story ist ruhig und gradlinig ohne große Dramen oder einem durchziehenden Spannungsfaden, was aber nicht schlimm war. Die Erzählung entwickelte einen zunehmenden Charme, so dass die Elemente nicht zwingend vorhanden hätten sein müssen. Dennoch hätte ich mir einige Intrigen oder Wendungen gewünscht, damit das Ende nicht so vorhersehbar gewesen wäre.
Die Auflösung des Romans ging dann sehr schnell, für mich sogar etwas zu schnell, wenn ich den langen Vorlauf der Story betrachte. Der Epilog lies mich dann wohlgestimmt zurück und es war toll, zu lesen, was aus den Charakteren geworden ist.
“Das Waisenmädchen und der Lord” von Laura Gambrinus ist ein unterhaltsamer Regency Roman mit Wohlfühlfaktor für einen schönen Leseabend. ~ ein Buch zum Träumen und entspannen ~ wunderbare Sprache ~ humorvolle Anekdoten.
In Bayern geboren und aufgewachsen, hat es Laura vor einigen Jahren ins Land ihrer Sehnsucht verschlagen: Mit sechs Katzen, zwei Hunden und einem Mann lebt und schreibt sie in ihrer Wahlheimat Italien. Hier und auf ihren Reisen, die sie immer öfter in malerische Regionen Schottlands und Englands führen, findet sie viele wunderbare Inspirationen für ihre romantischen Liebesromane – die Menschen, denen sie begegnet, eine atemberaubende Landschaft, ein verträumtes Landgut.
Nach ihren sehr erfolgreichen modernen Liebesromanen widmet sich die Autorin nun mehr und mehr dem Genre, das sie ursprünglich zum Schreiben inspirierte: dem historischen Roman. Und glaubte sie nach dem ersten Buch, es würde ihr nichts weiter einfallen, so weiß sie jetzt, dass ein einziges Leben wahrscheinlich nicht ausreichen wird, um all den Heldinnen und Helden eine Stimme zu verleihen, die sich regelmäßig bei ihr vorstellen und ihre Geschichten erzählen möchten …
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© Cover: Laura Gambrinus;
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karin
22. September 2018 at 13:46Hallo Kati,
ein Roman, der zurück in die gute, alte Zeit geht……. sicherlich mit viel Romantik und Herzschmerz.
Genau das Richtige für diese Jahreszeit.
Schönes Wochenende..LG..Karin..
kati
3. Oktober 2018 at 16:16Hallo Karin,
mich hat es gut unterhalten und es war toll in die Zeit zu reisen.
Liebe Grüße
Kati