Rezension | Dich hatte ich nicht auf dem Wunschzettel (#1) | Zoe Allison
Es ist schwer, seinem Ex zu entkommen, wenn man über Weihnachten zusammen in den Highlands arbeitet
Für Maya Bashir hält die kalte Jahreszeit dieses Jahr gleich zwei Schicksalsschläge bereit: Sie hat ihren Job verloren und sich von ihrem langjährigen Freund getrennt. Notgedrungen zieht sie wieder bei ihren Eltern ein, die im schottischen Dorf Glenavie leben. Dort wohnt immerhin auch ihre beste Freundin – aber leider auch deren Bruder, in den Maya einmal sehr verliebt war. Doch die Sache zwischen ihr und Sam hielt kaum länger als einen Wimpernschlag, und heute würde sie am liebsten nichts mehr mit ihm zu tun haben. Da Maya und Sam jetzt auch noch gemeinsam an der Ski-Schule arbeiten, begegnet sie ihm allerdings häufiger, als ihr lieb ist. Dass ihr anspruchsvoller Vater sie lieber wieder in einem Job im Finanzwesen sehen würde, hilft Maya auch nicht dabei, sich in der Vorweihnachtszeit zu entspannen. Aber manchmal braucht es eine Prise Chaos im Leben, um zu erkennen, was – und wen – man eigentlich will …
Von der Buchgestaltung bin ich total begeistert. Der helle Hintergrund setzt sich durch hervorgeklappte Ecken ab und es wirkt wie ein Blatt Papier/Wunschzettel. Die Umrandung wird von einer schönen weihnachtlich grünen Farbe abgesetzt und in Aquarellmalerei sind verschiedene Blätter, Beeren, Tannenzweige und goldene Blätterillustrationen zu sehen – diesen Stil liebe ich auf Covern. In der Mitte eine winterliche Szene mit einem Liebespaar. Eine rundum schöne Gestaltung, die mich direkt angesprochen und neugierig auf den Inhalt des Buches gemacht hat.
Preis: Print 12,00€, ebook 9,99€, Hörbuch verfügbar
Buchreihe: Dich hatte ich nicht Band 1
Seitenzahl: 448
Erschienen: 27.09.2023
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Erhalten als Rezensionsexemplar von netgalley. Vielen herzlichen Dank.
In “Dich hatte ich nicht auf dem Wunschzettel” von Zoe Allison geht es um eine toxische Beziehung, um Selbstfindung und Akzeptanz, verpackt in einer winterlichen Wholesome-Atmosphäre zum Abtauchen und Genießen.
Maya kehrt zurück nach Glenavie in ihr Elternhaus, nachdem ihre Beziehung einvernehmlich beendet wurde und ihr Arbeitgeber Insolvenz gegangen ist. Als wäre es nicht schon schlimm genug, ihre Stelle als Steuerberaterin verloren zu haben, muss sie sich den Vorwürfen ihres Vaters stellen. Er möchte das sie Karriere macht, wie ihre erfolgreiche Schwester Hana – egal was sie tut, sie kann es ihm nicht recht machen. Dabei hasst sie ihren Job und würde viel lieber etwas anderes machen, doch dies scheint unmöglich zu sein, denn das würde bedeuten, dass sie ihrer Familie beichten müßte, dass sie nur ihm zuliebe diesen Karriereweg eingeschlagen hat – um ihren Vater stolz zu machen und um Diskussionen auszuweichen. Und dann ist da noch Sam, ihre erste große Liebe. Als Maya wieder in der Ski-Schule aushilft arbeiten die Beiden eng zusammen und freunden sich neu an. Doch schon bald holt den Beiden ihre gemeinsame, schmerzhafte Vergangenheit wieder ein und Sam’s Freundin fährt ihre Giftpfeile aus … Das Chaos ist perfekt zwischen glitzernden Schneepisten und glimmernden Sternenhimmel.
Ich konnte mich sehr schnell in die Geschichte fallenlassen, denn Zoe Allison hat einen sehr angenehm flüssigen und lebhaften Schreibstil, der mich in den Glanz wunderschöner Schneelandschaften entführte und mich im permanenten Slow-Burn-Wohlfühlmodus versetzte. Ich hatte das Gefühl selbst auf der Piste zu stehen, obwohl ich kein Schneesportfan bin, den Schnee zu riechen und die Kälte zu spüren – einfach wundervoll und romantisch. Etwas anstrengend im Lesefluss waren die sehr langen Kapitel, in denen man keine Lesepausen einlegen konnte.
Die Charaktere wurden authentisch und facettenreich beschrieben und jeder hat seine Ecken und Kanten, böse Dämonen zu bekämpfen und müssen sich neuen Herausforderungen stellen. Und genau diese Punkte haben mir hier so gut gefallen und durch die Erzählperspektive aus den Sichtweisen beider Hauptprotagonisten brachten mich ihnen sehr nahe und fühlte mich ihnen tief verbunden. Maya, die unglücklich in ihrer Jobwahl ist und sich nicht aus ihrer Haut traut und Sam, der in einer toxischen Beziehung an Selbstzweifeln nagt, ließen mich mitfiebern und gebannt den Ereignissen folgen. Dabei wurde ich das erste Mal mit dem Begriff “Gaslighting” konfrontiert und welche Auswirkungen diese Machenschaft mit einem Menschen anstellen kann.
Der Verlauf der Story war durchweg spannend, wenn auch zu vorhersehbar, doch der Weg dahin genoss ich in vollen Zügen. Die zarte und prickelnde Liebesgeschichte entwickelt sich zunehmend im Slow-Burn Modus, mit enigen “Spice-Elementen”, die ich hier nicht unbedingt hätte haben müssen. Der Funkenschlag wäre auch ohne phänomenal eingeschlagen. Allein die ständigen Wiederholungen, dass Sam schließlich in einer Beziehung ist, haben mich ab einem gewissen Punkt unheimlich gestört. Am liebsten hätte ich in diesen Momenten laut gerufen: Ich weiß es doch so langsam!
Das Ende hat mich nicht überrascht, aber die Auflösung war einfach toll und hat mich zufrieden Abschied nehmen lassen, ohne kitschig oder zu konstruiert zu wirken. Ich hätte gern noch länger in der Story verweilt, einfach, weil es eine wunderschöne Atmosphäre versprühte. Doch in “Dich hatte ich nicht auf der Gästeliste” gibt es ein Wiedersehen mit Liv & Maya, worauf ich mich jetzt schon sehr freue.
“Dich hatte ich nicht auf dem Wunschzettel” von Zoe Allison ist ein romantischer Slow-Burn-Wohlfühlroman im winterlichen Glenavie, der durch tiefgründigen und humorvollen Charakteren diese Story lebendig erscheinen lässt. Eine perfekte Winterstory für in Wolldecke eingekuschelte Lesestunden mit einer dampfenden Tasse Tee in der Hand. Leseempehlung!
~ Dämonen der Vergangenheit ~ Lügen & Intrigen ~ Selbstzweifel & Selbstfindung ~ neuen Herausforderungen stellen ~ Gaslighting und toxische Beziehung ~ Liebe & Romantik auf verschneiten Schneepisten ~ Familie & Freundschaften fürs Leben ~
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