REZENSION |Astrid Lindgren – Helle Nächte, dunkler Wald … | Maria Regina Kaiser

Zeitlebens setzt sie sich für Toleranz und Gerechtigkeit ein, stets macht sie sich stark für die Rechte der Kinder, ihre Geschichten begeistern seit Generationen Groß und Klein, haben unsere Wertvorstellungen nachhaltig beeinflusst: Astrid Lindgren (1907-2002) zählt zu den bekanntesten KinderbuchautorInnen der Welt. So große Erfolge sie als Schriftstellerin feiert, so sehr ist ihr Leben auch von bitteren Erfahrungen geprägt: Nach einer glücklichen Kindheit wird Astrid mit 18 Jahren ungewollt schwanger, verlässt ihr Heimatdorf und zieht nach Stockholm, wo die junge Frau etliche Jahre in existenzieller Not zubringt. Zufällig wendet sie sich dem Schreiben zu, als sie für ihre Tochter die Geschichte von Pippi Langstrumpf erfindet. Pippi, selbstbewusst, stark, voller Ideen, erobert sofort die Herzen ihrer jungen LeserInnen – wie später Michel aus Lönneberga, Ronja Räubertochter oder die Brüder Löwenherz. Mit ihren Büchern, in denen Astrid Lindgren viel Persönliches verarbeitet, gibt sie Kindern Kraft und Trost. Immer wirkt sie auch meinungsbildend, wenn sie eine gewaltfreie Erziehung fordert, Rassismus verurteilt, den Tierschutz hochhält. – In ihrer Romanbiografie zeichnet Maria Regina Kaiser klug wie feinfühlig das facettenreiche Lebensbild dieser beeindruckenden Schwedin nach, deren Gedanken heute bedeutsamer denn je sind.

 

Die Umschlaggestaltung zeigt eine, wie ich finde, sehr nachdenkliche Fotografie von Astrid Lindgren. Das Bild wirkte auf mich, als wäre Astrid mit sich und ihrem Leben völlig zufrieden, doch während des Lesens und erneuten betrachten des Covers, veränderte sich mein erster Eindruck.
Der Umschlag sowie die Seiten sind aus hochwertigem Papier. Ein besonderes Highlight befand sich am Ende des Buches: Fotos von Astrid und ihrer Familie.


Genre: Romanbiografie
Erschienen: 01. März 2021
312 Seiten / Hardcover
ISBN: 978-3-87800-136-2
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Astrid Lindgren – Helle Nächte, dunkler Wald …“ von der Autorin Maria Regina Kaiser war für mich ein ganz besonderes Buch. Zuvor habe ich mich nie an Biografien herangetraut, doch diese Lebensgeschichte musste ich einfach lesen.

Astrid Lindgren begleitete mich schon seit Kindheitstagen. Mein erstes Buch „Pippi Langstrumpf“, habe ich mir Ende der 80er Jahre das erste Mal aus der Bücherei ausgeliehen. Es war mein erstes Buch, was ich gelesen habe und auch das einzige, welches ich immer und immer wieder las. Danach folgten viele Verfilmungen, die ich verschlungen habe und noch heute gerne sehe. Doch über Astrid selbst wusste ich nicht sehr viel.

Die Autorin Maria Regina Kaiser hat mich ab der ersten Seite in die Lebensgeschichte von Astrid Lindgren abgeholt und bis zum Ende hin mit Begeisterung lesen lassen. Dabei konnte ich die ersten Jahre, bis zur Geburt von Lasse, das Buch kaum aus den Händen legen. Ich war fasziniert von Astrid und ihrem Leben. Wie sie ihre Kindheit erlebte und zu einer jungen Frau heranwuchs, die egal was für Steine ihr in den Weg gelegt wurden, weitermachte. Die Geburt ihres ersten unehelichen Sohnes Lars war berührend, wenn auch traurig. Doch Astrid gab ihn nicht auf und kämpfte so lange, bis sie ihn endlich zu sich holen konnte.

Ihren beruflichen Weg bis hin zur Schriftstellerin verfolgte ich mit Begeisterung.

Traurig stimmte mich, dass sie unter Depressionen litt und stark daran zu kämpfen hatte und sogar mehrfach Suizidgedanken pflegte. Das machte mich sprachlos und nachdenklich. Zudem zeigte es mir aber auch, dass auch sie nur ein Mensch war, der ein Laster mit sich auf den Schultern trägt. Sie blieb immer auf festen Boden und hob niemals ab. Ihr war klar, dass jederzeit der Erfolg ausbleiben könnte und setzte andere Prioritäten.

Astrid beschrieb, niemals die wirklich große Liebe gefunden zu haben. Der Vater von Lasse oder Karin sei es nicht gewesen. Ich allerdings denke schon, dass es eine Liebe gab, die sie nicht ausleben konnte, wie sie vielleicht gerne hätte. Ich hätte es ihr gewünscht.

Hinter Astrid Lindgren versteckt sich viel mehr, als nur eine Schriftstellerin mit großem Erfolg. Sie war ein vielfältiger Mensch, der einiges im Verborgenen ließ. Einen kleinen Teil von Astrid Lindgren konnte ich in dieser Romanbiografie miterleben und bin dafür dankbar.
Am Ende der Romanbiografie fand ich einen umfangreichen Epilog. So berichtete die Autorin Maria Regina Kaiser nochmals in ihren eigenen Worten über das Leben von Astrid Lindgren. Das umfangreiche Bildmaterial war dabei eines meiner Highlights. Im Anhang fand ich eine Zeittafel, Astrids Orte, Menschen- und Werke, sowie ein kleines Glossar.


Astrid Lindgren – Helle Nächte, dunkler Wald“ von Maria Regina Kaiser ist eine bereichernde Romanbiografie, die man einfach gelesen haben sollte. Ein Buch, über eine vielseitige Persönlichkeit, welches mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.
~ fesselnd ab der ersten Seite ~ gut recherchierte Romanbiografie – Maria Regina Kaiser ließ Astrid Lindgren für einen kleinen Augenblick wieder lebendig erscheinen!



Maria Regina Kaiser, Dr. phil., 1952 in Trier geboren, studierte in Frankfurt am Main Alte Geschichte, Archäologie und Hispanistik. Nach ihrer Promotion war sie bis 1986 in der Forschung tätig, von 1987 bis 1991 arbeitete sie als Lektorin in einem Wissenschaftsverlag. Heute ist sie freie Autorin vor allem von historischen Romanen und viel beachteten Romanbiografien.


Weitere Rezensionen findet Ihr auf meiner Übersichtsseite 


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1 Comment

  1. maria regina kaiser

    17. Juni 2021 at 11:22

    Herzlichen Dank, liebe Kati, für die schöne Rezension. Sie zu lesen und das gelungene Foto dazu anzuschauen, war an einem stressigen Tag eine überraschende Freude. Alles Gute und liebe Grüße
    Maria Regina Kaiser

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